05.02.2010

Variable Vergütung sorgt für Personalkostenflexibilisierung

Guten Tag,

na also: "Consultants nach wie vor Topverdiener" lässt das Personal Center verlauten. Aber schon wenige Pixel tiefer kommt die Einschränkung: "... aber auch an ihnen ging die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbei: Mancher Berater muss auf bis zu 30 Prozent seiner Bezüge verzichten."

Variable Vergütung sorgt für Personalkostenflexibilisierung

Der Artikel liefert einen schnellen Überblick über die aktuellen Gehaltstrends. Zentraler Punkt: Variable Gehaltsbestandteile im freien Fall. Das unterscheidet uns offenbar von den Kollegen in der Kreditwirtschaft, und das ist auch gut so.

"Die variablen Einkommensanteile der Berater sind deutlich gesunken, teilweise ganz weggefallen, weil sie mit dem Unternehmenserfolg gekoppelt sind", sagt Alexander von Preen von Kienbaum. Die Folgen: Das Gesamtjahresgehalt vieler Consultants sackt um 15 bis 30 Prozent, dafür kam die Branche bislang ohne Entlassungswellen durch die Krise.

Einstiegsgehälter moderat über Schnitt

"Die Einstieggehälter für Hochschulabsolventen sind im Schnitt ebenfalls um 15 Prozent gesunken, und es gibt ein Überangebot an sehr guten Bewerbern." So liege das durchschnittliche Gesamtjahresgehalt eines Juniorberaters bei 38 - 40 Tausend Euro. Das ist weiterhin ein gutes Stück über den durchschnittlichen Einstiegsgehältern bei unseren Klienten.

Keine Herrenjahre...

Aber Berater zu sein, stellt Autor Michael Vogel fest, "heißt jedoch für viele Jahre eine 60- oder 70-Stunden-Woche". Wenn er damit mal hinkommt... Wir Berater sind regelmäßig "five days away" und verbringen das Wochenende im Büro oder im Home Office. Wir arbeiten nicht selten bis zu 14 Stunden beim Mandanten, bereiten die durchgeführten Tätigkeiten danach im Hotel noch nach und die von morgen noch vor. Da ist das Wochenstundenpensum schnell dreistellig und fernab der Vorschriften des § 3 ArbZG.

Vogel ergänzt "... unzählige Geschäftsreisen zu den Kunden sowie der Zwang zur permanenten Weiterentwicklung des eigenen Wissens und der persönlichen Fähigkeiten." Das stimmt durchaus: Wer nicht ständig einen Wissensvorsprung vor dem Mandanten hat, wird schnell überflüssig. Dazu kommt der branchenübliche "up or out"-Druck: Wer den Sprung auf die nächste Stufe der Karriereleiter nicht schafft, ist direkt weg vom Fenster.

Solide Gehälter im Top-Management der Beratungsunternehmen

Diese hohen Stufen sind jedoch auch häufig durch ebensolche Gehaltssprünge gekennzeichnet. Personalmarkt Services ermittelte, dass ein Viertel der in großen Beratungsgesellschaften tätigen Partner Jahresbezüge von mehr als 326.000 Euro erhalten. Das ist weniger als die variable Vergütung im Top-Management maroder Banken allein.

Branche leidet unterschiedlich

Laut Kienbaum ist für die Auftragslage entscheidend, auf welche Segmenten die Beratung ihre Beratungsschwerpunkte gelegt: "Consulting in Bereichen wie Strategie oder Personalentwicklung läuft schlecht, geht es dagegen um Dinge wie Kostenoptimierung, Restrukturierung oder Performance-Verbesserungen, haben die Berater viel zu tun."

Vielleicht ist es eine Definitionsfrage, aber ich verbinde die genannten Boomsegmente durchaus mit der Strategieberatung. Variable Vergütung ist ohne Zweifel ein Ansatz, um Kostenoptimierung, Personalkostenflexibilisierung und Performance-Steigerung zugleich betreiben zu können.

Mit gutem Gruß

Gunther Wolf

Links:
- "Consultants nach wie vor Topverdiener"
- Vergütung in Consultingunternehmen
- Perspektive Unternehmensberatung 2009

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